Bootsurlaub im Ku-Ring Gai Nationalpark

Hausboot Ku Ring Gai Ein Hausboot im Ku Ring Gai Chase nationalpark bei Sydney, Australien

Sicher, für viele Europäer ist ein Besuch in Australien ein Traum, den sie sich nicht erfüllen können. Mit einem eigenen Hausboot die Bays in Australien zu erkunden oder den Murray River entlang zu fahren ist auch für viele Australier selbst ein unerfüllbarer Traum. Ein Hausboot kann man sich allerdings günstig für ein paar tage mieten. Man braucht keinen gesonderten Führerschein, bevor man die Charterboote übernehmen kann. Nach einer kurzen Einführung in die Technik kann es gleich losgehen. Hausboote z.B. im Bay des Ku-ring-gai Chase National Park kann man auch nur für 2 Tagen mieten.

Meiner Meinung nach gibt es keine schönere Art, dem Geist eine Pause zu geben, als ein paar Tage auf einem Boot in der Natur, ohne Handy und Internet. Im Ku-ring-gai Chase National Park, NSW, Australien findet man einen solchen Ort abseits der täglichen Routinen – und die Möglichkeit, ein Hausboot günstig mieten. Im vergangenen Jahr besuchten wir Ku-ring-gai und ich war beeindruckt von dem Blick auf die Strände von den Aussichtsplätzen. Wir entschieden uns, es mit einem Boot zu versuchen und uns auf die Suche zu begeben nach dem gleichen Ausblick, nur vom Wasser aus. Wir suchten den Blick auf Pittwater, Palm Beach, Lion Island und das Meer.

skipperEin bisschen Hintergrund: Der Ku-ring-gai Chase Nationalpark wurde bereits im Jahre 1894 gegründet. Hier fließt der Hawkesbury River ins Meer. Im Jahr 2006 kam dieser Park in die Liste der Australian National Heritage. Der Ku-ring-gai Chase National Park ist eines der beliebten Ausflugsziele für die Einwohner von Sydney und der vielen Vororte. Wichtig ist hier neben der ursprünglichen Natur an Land vor allem das Wasser: Der Ku-ring-gai Chase National Park umschließt eine Bay, die von den Touristen als Wassersport und Bootsurlaub-Region genutzt wird. Es gibt eine Vielzahl von schönen, ruhigen Buchten im Ku-ring-gai Chase National Park, in denen man an einer Boje halt machen kann.

Meine Frau Marina und ich hatten uns dann entschlossen, eine 2-Tages-Fahrt im Ku-ring-gai Chase National Park mit einem Hausboot zu unternehmen. Wir hatten das Glück und das Wetter war schön. Die helle Sonne machte das Wasser tief blau und die leichte Dünung der Wellen wirkte wie das Spritzen von Schaumwein. Wir begannen unsere Reise in Akuna Bay. Das ganze Dorf ist ein idyllischer kleiner Hafen für Hausboote und Yachten – viele davon werden von Charterunternehmen an die Touristen aus Sydney und der ganzen Welt angeboten. Nach etwa einer Stunde fahrt verließen wir Cottage Point auf der linken Seite und machten unsere erste Station in Smiths Creek. Das erste Frühstück, unsere erste Mahlzeit auf dem Hausboot.

Ku Ring Gai NationalparkDas erste Anlegen an einer Boje allerdings war eine große Herausforderung für uns. Es war stressig das noch unbekannte Boot zur Boje zu manövrieren, aber wir schafften es am Ende ohne große Probleme. Jetzt hatten wir herausgefunden, wie das Hausboot zu manövrieren war und es war kein Problem mehr an alle nächsten Bojen zu ankern bzw. festzumachen.

Nach 2 Stunden Aufenthalt an der schönen Hügeln und mit vielen Vögeln in den Bäumen um die Bucht (hier gibt es zum Beispiel verschiedene Papageienarten) segelten wir zum nächsten Ort, nach Bobbin Head. Es dauerte nur etwa 20 Minuten. Vor Bobbin Head trafen wir auf eine Yacht mit Anglern. Die Kollegen auf der Yacht zeigten uns einen großen schwarzen Fisch mit roten Flossen und fragte uns: "Was ist das für ein Fisch?“ Wir mussten ehrlich unsere Unwissenheit zugeben. Eigentlich sollte es die Angler selbst doch besser wissen – aber es waren auch Bootsurlauber, die eine Yacht im Ku Ring Gai Nationalpark gemietet hatten.

Die Fahrt ging weiter zu Yeomans Bay, hier wollten wir über Nacht bleiben. Zu dieser Jahreszeit Ende Juli wird es in Australien bereits um 17.30 Uhr dunkel. Marina und ich hatten ein wunderbares Candle-Light-Dinner an Bord „unseres“ Hausbootes in der Yeomans Bay, ein brillantes Ende für einen großartigen Tag auf dem Wasser. Wir saßen noch für eine Weile in der Stille auf dem Deck und gingen dann in unsere Kojen, die Betten auf dem Schiff. Für den nächsten Tag war die Weiterfahrt bei Sonnenaufgang geplant.

Normalerweise schlafen wir unruhig, wenn wir uns an einem fremden Ort befinden, aber dieses Mal musste ich Marina um 6:30 richtig wachrütteln. Vielleicht hat der Ku-ring-gai Chase National Park magische Kräfte, denn wir schliefen die ganze Nacht tief un fest auf dem ruhigen Boot.

Bobbin HeadEs war ziemlich kalt draußen am Morgen. Aber das Wasser war wunderbar für ein Bad bei Sonnenaufgang. Es ist eine große Freude, allein in der Bucht bei Sonnenaufgang, um sich nur die Vögel und die frische Seeluft in einem der größten Nationalparks der Welt. Der zweite Tag unserer wunderbaren Reise hatte begonnen. Wir hatten vereinbart, uns mit Marinas Eltern und unserem kleinen Sohn Maxim um 7:30 zu treffen, um den zweiten Tag zusammen auf dem Hausboot zu verbringen. Um sie an Bord zu nehmen, fuhren wir wieder nach Akuna Bay. Dort kam dann meine erste Erfahrung mit dem Festmachen des Hausbootes am Steg. Natürlich ist das erste Mal immer das schwerste Mal. Nach einiger zeit konnte ich mich dann freuen: Die Festmach-Aktion hatten alle überlebt, niemand war verletzt und kein Eigentum war beschädigt. Allerdings hatten wir uns so verspätet: Um 8:00 nahmen wir Marinas Eltern und Maxim an Bord. Nach unserem Bord-Frühstück in der Nähe von Hut Point entschlossen wir uns in die Hut Bay zu fahren. Ich hatte vorher im Internet gesehen, dass es einen schönen Wasserfall in dieser Bucht gab. Zuerst haben wir den Wasserfall gar nicht gefunden – auf dem Wasser sind solche Attraktionen nicht ausgeschildert. Erst nach etwa 10 Minuten Suche fanden wir den kleinen, einsamen Wasserfall. Wir nahmen unser kleines Ruderboot, das zum Hausboot gehört, und ruderten an Land in die Nähe des Wasserfalls. Von weitem hatte der Wasserfall nicht sehr spektakulär ausgesehen, aber je näher wir ihm kamen, desto atemberaubender wurde er. Wir waren die einzigen Menschen dort.

Hausboot AustralienWir hatten jetzt eine Angelausrüstung, weil Marina Vater gerne angelt. Er hatte nur wenig Zeit und Glück, um zwischen den Fahrten zu den Buchten die Angel auszuwerfen. Er hat insgesamt 4 kleine Fische gefangen und wieder ins Wasser zurückgeworfen – sie waren zu nach den offiziellen Tabellen zu klein, um Sie zu fangen und mussten wieder zurück ins Meer. Ich habe mich auch mit der Angel versucht – aber leider nicht mal einen zu kleinen Fisch gefangen. Wahrscheinlich muss man mehr Zeit an einem Ort verbringen um dort bessere Erfolge zu haben. Aber wir hatten das Boot ja nur noch diesen Tag und wollten weiter den Ku-ring-gai Chase Nationalpark von Wasser aus zu erkunden.

Gegen Ende des Tages steuerte ich in Richtung offenes Meer. Marina kam vom Unterdeck und fragte: "Was tust du da? Ist der Ozean die Zukunft?“ Ich war so weit herausgefahren, wie es vom Charterunternehmen erlaubt war. Das Boot war inzwischen mein Freund und ich fühlte mich Sicher nicht nur auf der Bay sondern auch auf dem Meer. Wir wendeten und fuhren zurück zum Anleger des Charterunternehmens im kleinen Akuna Bay. Der Tag hatte so viele schöne Momente, so schöne Umgebung und Aussichten. Er war unvergesslich! Es wäre schön, diese Reise im Hausboot zu wiederholen, immer und immer wieder.

Foto: Vitaly Naidion, 2008

Werbung

Folgen auf Facebook oder Google+

 


News